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Naumburg, den 08.04.2021
Liebe Bad Kösenerinnen, liebe Bad Kösener,
als OB-Kandidat mit Wurzeln in Bad Kösen habe ich ein besonderes Interesse an der Entwicklung dieses neben der Kernstadt Naumburg größten Ortsteiles.
Die Zwangseingemeindung wurde noch nicht überwunden. In vielen Gesprächen vor Ort habe ich mir ein Bild der aktuellen Situation gemacht. Ich halte diese für erschreckend.
Ich möchte in diesem Brief einmal eine erste Bestandsaufnahme dessen, was nicht läuft aufnehmen, aber auch eine Perspektive für die Zukunft geben. Als Wähler haben Sie eine Anspruch darauf von einem OB-Kandidaten zu erfahren, was er vorhat.
Bestandsaufnahme auf den ersten Blick:
- Gradierwerk derzeit außer Betrieb
- Kurmittelhaus verfällt
- Bauhof verfällt
- Geschäftsleerstand von historischem Ausmaß
- Kurpark in mäßigem Zustand
- massive Fehlplanung des Kösalina (Sauna ohne Tauchbecken, eingebauter Sichtschutz verschandelt das ganze Ensemble)
Bei einer tiefergehenden Betrachtung werden weitere Missstände und massive strukturelle Defizite deutlich:
- Es gibt keinen zugelassenen Badearzt mehr; damit entfällt für das Heilbad die Möglichkeit, offene Badekuren anzubieten.
- Das wesentliche Alleinstellungsmerkmal als Heilbad ist die Sole. Diese wird heute in keiner Weise mehr bei Therapien am Ort berücksichtigt. Schlimmer noch: bei Inhalationen wird die Sole vom Wettbewerber und Marktführer Emser Sole eingesetzt! Das ist so, als würde das Landesweingut chilenische Weine ausschenken!
- Die Kurkliniken therapieren an den Hauptindikationen, für die die Sole eingesetzt werden könnte, vorbei.
- Drei der vier Kurkliniken genießen in der Patientenbeurteilung, die man heute unschwer im Internet abrufen kann, eine mäßige bis unterdurchschnittliche Bewertung. Diese drei Häuser gehören zudem zu einem Klinikbetreiber. Käme es hier zu einer wirtschaftlichen Schieflage, wäre das gesamte Heilbad in Frage gestellt.
Meine Damen und Herren, hier wird ein Tod auf Raten organisiert!
Das kann so nicht hingenommen werden! Unabhängig von der Frage, wer im konkreten Einzelfall verantwortlich ist, muss hier grundsätzlich politisch angesetzt und für Bad Kösen eine Zukunftsperspektive erarbeitet werden.
Da ist die Person des OB entscheidend!
Die Erarbeitung von Zukunftsperspektiven steht dabei für mich im Mittelpunkt. Dies muss auf Augenhöhe mit den Bad Kösenern und deren Ortsteilen geschehen; der Ortschaftrat darf nicht nur als Kosmetik behandelt werden!
Mein Ansatz würde zunächst bei sich aufdrängenden Sofortmaßnahmen ansetzen:
- Sicherung der baulichen Situation des Kurmittelhauses und der anderen Gebäude
- sofort sich um die Neuansiedlung eines Badearztes kümmern; hier muss umgehend eine Lösung gefunden werden
- bürgernahe Angebote der Verwaltung sofort ermöglichen
- Klärung der Finanzströme durch Abfluss der Kurmittelabgabe in voller Höhe von ca. 450.000,- € / Jahr an die Naumburger Stadtverwaltung und umgekehrt Finanzierung des Kösalina
Darüber hinaus bedarf es eines grundlegenden Konzeptes, um den Gesundheitsstandort Bad Kösen zu sichern und zu entwickeln:
- Grundlage wird dabei eine medizinische und kaufmännische Standortanalyse des Gesundheitsstandorts und seiner Potenziale sein
- Ermöglichung und Bewerbung offener Badekuren
- Weiterentwicklung des bestehenden Angebotes mit den Kliniken und ihren Trägern – eine Exzellenzoffensive ist hier das Ziel
- Prüfung alternativmedizinischer Ansätze sowie physiotherapeutische Angebote und Angebote im Spektrum Wellness
- Konzept zur Beseitigung der Geschäftsleerstände
Der OB muss der Kümmerer für die Interessen auch von Bad Kösen werden! Er ist dabei Partner der Akteure vor Ort!
Der OB macht den Unterschied!
Für mich ist zudem eines entscheidend: der Ortsteil Bad Kösen ist eine großartige Bereicherung von Naumburg insgesamt! Es darf nicht mehr kaputtverwaltet werden, sondern muss als Chance für ganz Naumburg entwickelt werden! Das gilt für Handfestes, wie die ÖPNV-Anbindung, aber auch für die Wahrnehmung und Vermarktung als ein Standort, der Welterbe, historische Altstadt, eine einzigartige Kulturlandschaft mit herausragender Weinproduktion und dem Gesundheitsstandort Bad Kösen mit seinen soletechnischen Anlagen und seinem landschaftlichen Gepräge verbindet.
Geben Sie Bad Kösen eine neue Chance und geben Sie mir deshalb bei der OB-Wahl Ihre Stimme! Vielen Dank!
Mit freundlichen Grüßen
Ihr
Stefan Bouillon
Hallo. Konzept gefällt mir. Würde meine Stimme gerne geben. Mal sehen. Es gibt noch viele Schandflecke in Bad-Kösen die einer Kurstadt nicht gerecht werden. MfG matthias stoica.
Konkret und gut durchdacht. Viel Erfolg bei der Wahl